Einatmen … ausatmen … einatmen … ausatmen … Klingt einfach, ist aber so komplex! Dieser kurze Moment des Atmens hat Dutzende, vielleicht sogar Hunderte von Aspekten. Ein einziger Atemzug, also die Einatmung und das darauffolgende Ausatmen, ermöglicht uns überhaupt erst das Leben. Nicht ohne Grund spricht man vom „Lebenshauch“. Denn könntest du nicht mehr atmen, so würdest du bereits nach wenigen Sekunden bewusstlos werden. Nach etwa fünf Minuten wäre dein Gehirn irreversibel geschädigt und nach spätestens zehn Minuten wärst du klinisch tot.

Wie sehr du doch auf das Atmen angewiesen bist, so sehr, dass du es das ganze Leben über durchhalten musst! Umso mehr solltest du dankbar sein, dass du das Atmen nicht aktiv steuern musst. Denn diese Aufgabe erledige ich für dich – deine Lunge. Automatisch sozusagen.

Meine Hauptfunktion besteht in der Aufnahme von Sauerstoff (O2) und der Abgabe von Kohlendioxid (CO2). Der Sauerstoff aus der Umgebung wird eingeatmet und gelangt über die Luftröhre in die rechten und linken Lungenflügel. Diese Lungenflügel sind wie ein Baum in Äste (Bronchien) verzweigt, wobei die Äste bei jeder Verzweigung immer kleiner werden, bis sie bläschenartige Ausstülpungen bilden, die sogenannten Alveolen. Während die Luftröhre einen Durchmesser von ca. 25 mm aufweist, sind die kleinsten Bronchien nur noch knapp 0,5 mm breit. Alveolen besitzen sogar einen Durchmesser von nur etwa 0,2 mm.

Über meinen Bronchialbaum gelangt nun die Luft in die Alveolen, wo die Sauerstoff-Moleküle ins Blut gelangen. Das Blut wiederum versorgt dann sämtliche Zellen und Organe mit dem Sauerstoff, damit sie ihre Arbeit ausführen können. An den Alveolen wird gleichzeitig CO2, ein Abfallprodukt des Körperstoffwechsels, aus dem Blut aufgenommen und in Richtung Luftröhre wieder ausgeatmet.

Das Innere der Atemwege ist durch eine Schleimhaut ausgekleidet. Hiermit sind Zellen gemeint, die Schleim produzieren, sodass eingedrungene Fremdkörper wie Staubpartikel festgehalten und wieder abtransportiert werden können. Diese Aufgabe übernehmen die sogenannten Flimmerhärchen. Sie befördern über koordinierte Bewegungen diese Fremdkörper wieder zurück in Richtung Rachen, wo sie aus deinem Körper durch Abhusten herausgeworfen werden.

Allerdings kann dieser Vorgang auch gestört sein. Beim Erkältungshusten beispielsweise handelt es sich um eine Reaktion, mit der ich versuche, Erreger und fremde Stoffe, die mich befallen haben, schnellstmöglich wieder loszuwerden. Dabei produziere ich zu viel Schleim, das zäher ist und dadurch die Atemwege verengt. Da die Flimmerhärchen wegen der verdickten Schleimschicht ihre Arbeit nicht mehr ausführen können, stellt der Husten eine reinigende Funktion dar.

Eine Erkrankung, die viele Menschen betrifft, ist das Asthma. Es handelt sich hierbei um eine entzündliche Lungenerkrankung, die am häufigsten (in ca. 80 % der Fälle) allergisch bedingt ist, aber auch durch Reize wie Staub, Tabakrauch etc. ausgelöst werden kann. Hierbei verengen sich die Atemwege aufgrund ihrer Überempfindlichkeit so stark, dass es anfallsweise zur Luftnot kommt. Betroffene müssen daher oft ein Spray bei sich führen, das sie im Falle eines Anfalls inhalieren müssen. Es sorgt dafür, dass sich die Bronchien wieder erweitern und das Atmen erleichtert wird. Insbesondere Kinder und Jugendliche sind von Asthma betroffen.

Ohne mich, die Lunge, ist das Leben nicht mal ansatzweise möglich. Jeder Atemzug sollte dir das zeigen. Deswegen würde ich mich sehr freuen, wenn du das verstehst, und auch entsprechend auf mich aufpasst. In den kalten Monaten solltest du zum Beispiel nachts nicht die Heizung zu warm aufdrehen, damit meine Schleimhaut nicht trocken wird und Bakterien oder Viren dort angreifen. Sonst erkältest du dich! Weiterhin ist eine saubere Luft, die du einatmest, enorm wichtig, damit ich nicht langfristig Schaden nehme. Daher Nein zum Rauchen!

Ihr Menschen solltet mehr Zeit investieren, über die Perfektion und Ordnung eures Körpers und eurer Organe nachzudenken. Wir arbeiten bis zu eurem letzten Atemzug oder Herzschlag für euch. Die Funktionsweise eurer Lunge habt ihr jetzt hoffentlich besser verstanden.

 

Quellen:

Brandes, R., Lang, F., Schmidt, R. F. (2019). Physiologie des Menschen. 32. Auflage. Berlin: Springer Verlag

Geisslinger, G. et al. (2020). Mutschler – Arzneimittelwirkungen. 11. Auflage. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft.

Habt ihr das schon einmal erlebt? Ihr wollt euch zum Essen mit Freunden treffen und schaut im Internet nach Restaurants oder Cafés, die ihr besuchen könntet. Endlich habt ihr einen passenden Ort gefunden und lest euch die Beschreibung durch. Dann taucht das Wort „barrierefrei“ auf. Habt ihr euch je gefragt, was es damit auf sich hat? Wieso ist das denn so wichtig, dass es angegeben wird?

Barrierefreiheit, also die Möglichkeit zur Teilhabe ohne Barrieren, steht in einer engen Beziehung mit Inklusion. Inklusion (lat. Miteinbezogensein) heißt, dass jeder Einzelne von uns bei allem mitmachen kann. Dabei ist es egal, ob man eine Behinderung hat oder nicht – Ausschließen ist ein No-Go!

Die Vereinten Nationen haben Inklusion als Menschenrecht verankert. Und laut Artikel 3 unseres Grundgesetzes darf niemand wegen einer Behinderung benachteiligt werden. Damit hört es aber nicht auf! Es gibt auch das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG), das Behörden dazu verpflichtet, dass niemand durch Barrieren benachteiligt wird.

Vielleicht denkt ihr euch jetzt, dass doch nur sehr wenige davon betroffen sind und es deshalb nicht so wichtig sei. Erstens wäre das kein Argument, und zweitens sind immerhin etwa zehn Prozent der deutschen Bevölkerung davon betroffen. Das sind ungefähr acht Millionen Menschen! Das bekommt man aber häufig gar nicht mit, denn obwohl es als ein Menschenrecht gilt, ist die Exklusion sehr präsent in unserer Gesellschaft.

Ja, es gibt Förderschulen, besondere Wohneinrichtungen oder besondere Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung. Aber wie wir festgehalten haben, heißt Inklusion, dass jeder am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann. Besondere Einrichtungen, besondere Bildung, etc. bedeuten aber, dass Menschen mit Behinderung aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Statt dass alle Kinder, egal ob mit oder ohne Behinderung, zusammen lernen und zusammenspielen, werden sie voneinander getrennt, als würden zwei verschiedene Welten existieren. Dies kann natürlich psychische Folgen mit sich bringen. Die Vielfalt wird oft nicht geschätzt, sondern als negativ gesehen. Weil viele nicht in Kontakt mit Menschen mit Behinderung kommen, scheinen sie ihnen merkwürdig und „anders“. Wir sollten unsere Vielfalt schätzen und für ein schöneres Miteinander sorgen.

Was können wir dafür tun?

Allein für Inklusion einzutreten, ist ein großer Schritt nach vorn. Je mehr Menschen sie im täglichen Umgang praktizieren, desto bunter ist unsere Gesellschaft und stärker unser Miteinander. Es gibt zudem viele Projekte, die sich für die Inklusion einsetzen, an denen wir teilnehmen können. Uns muss klar sein, dass es kein „normal“ gibt. Jeder von uns ist einzigartig und davon können wir als Gesellschaft profitieren.

 

Quellen:

https://www.schulministerium.nrw/inklusion-schuelerinnen-und-schueler#

https://www.deutsches-stiftungszentrum.de/diversitaet-und-stiftungen/inklusion#:~:text=In%20einer%20inklusiven%20Gesellschaft%20werden,inklusiv%20und%20reproduzieren%20gesellschaftliche%20Strukturen.

https://www.einfach-teilhaben.de/DE/AS/Ratgeber/Inklusion/Inklusion_node.html

In einem verborgenen, wunderbaren Land tief im menschlichen Gehirn lebte ein kleines Neuron namens Nia. Sie war ein winziges, aber sehr wichtiges Wesen, das eine entscheidende Rolle in der Welt der Gedanken und Gefühle spielte. Nia sah aus wie ein winziger Stern. Ihr Körper (das Soma) war rund und leuchtete matt. Von diesem Körper gingen viele kleine Zweige aus, die sich nach allen Seiten streckten. Diese Zweige hießen Dendriten und halfen Nia, Nachrichten zu empfangen. Sie hatte auch ein langes, dünnes Axon, das wie ein Schwanz hinter ihr herging und sich am Ende in kleine Stücke aufteilte.

Nia war wie alle Neuronen eine spezielle Zelle im Gehirn, die dafür zuständig ist, dass wir denken, fühlen und handeln können. Sie verarbeitete und übertrug Informationen durch elektrische und chemische Signale. Neuronen sind in unserem Nervensystem Wunder des Schöpfers, die alles miteinander verbinden und uns helfen, die Welt zu verstehen.

Ein neuer Tag beginnt

Als Nia eines Morgens erwachte, war alles um sie herum bereits in voller Aktivität. Andere waren beschäftigt, Nachrichten hin und her zu senden. Es war wie in einer großen, geschäftigen Stadt, in der jeder genau wusste, was zu tun war. Nias Aufgabe war es nämlich, Nachrichten von einem Teil des Gehirns zum anderen zu bringen, genauso wie die anderen Neuronen.

Die erste große Aufgabe

Nia empfing eine wichtige Botschaft. Sie musste diese Nachricht schnell und genau an ein anderes Neuron weitergeben. Also verwandelte sie die Nachricht in einen kleinen elektrischen Blitz und schickte ihn ihr langes Axon entlang, das wie ein Telefonkabel war. Am Ende ihres Axons gab sie spezielle Chemikalien, die Neurotransmitter, ab, die über einen winzigen Raum sprangen, um das nächste Neuron zu erreichen. Es war, als würde sie eine geheime Nachricht über einen unsichtbaren Fluss senden.

Ein Netz aus Freunden

Nia war nicht allein. Sie war Teil eines Netzwerks von Milliarden von Neuronen, das sich wie eine riesige Familie verhielt. Jedes Neuron konnte mit bis zu 10.000 anderen Neuronen sprechen. Diese Verbindungen halfen den Menschen, zu denken, zu lernen, sich zu erinnern, zu fühlen und so viele andere Dinge zu tun.

Eine besondere Entdeckung

Eines Tages erfuhr Nia etwas Erstaunliches, das ihre Welt auf den Kopf stellte. Forscher hatten herausgefunden, dass jedes Neuron genau wie sie seine eigene, einzigartige Art hatte, Informationen zu verarbeiten und zu übertragen. Diese Entdeckung war unglaublich aufregend! Es bedeutete, dass jedes Neuron je nach seiner Position und seinen Verbindungen im Gehirn eine ganz individuelle Rolle spielte. Nia und ihre Neuronen-Freunde waren nicht nur einfache Nachrichtenübermittler; jedes von ihnen trug auf seine Weise dazu bei, dass Gedanken geformt, Erinnerungen gespeichert und Emotionen erlebt wurden. Diese Vielfalt unter den Neuronen machte das menschliche Gehirn zu einem noch erstaunlicheren Ort.

Stilles Nachdenken

In ruhigen Momenten dachte Nia über ihre eigene Existenz nach. Sie fühlte sich wie ein winziger Teil eines unglaublich großen und wunderbaren Planes. Sie erinnerte sich an einen besonderen Satz, den sie oft hörte: „Und auf Erden gibt es (klare) Zeichen (für Gottes Einheit als Herr und Herrscher) für diejenigen, die nach Gewissheit streben; Seht ihr denn nicht?“ (Sure 51:20 – 21). Dieser Satz ließ Nia über die Wunder ihres eigenen Daseins und die Kunstfertigkeit des Schöpfers nachdenken.

Die Bedeutung von Nia

Tag für Tag nahm Nia an den Abenteuern des menschlichen Geistes teil. Sie half, Pläne zu schmieden, Freude zu spüren und sogar durch schwierige Zeiten zu finden. Jedes Mal, wenn ihr Mensch etwas Neues lernte oder ein Problem löste, hatte Nia daran mitgewirkt.

Ein Ende und ein neuer Anfang

Als der Tag zu Ende ging, machte Nia eine Ruhepause. Das machen viele von Nias Kollegen, nur einige arbeiteten weiter: Sie schufen für ihren Menschen fantastische Träume. Nia wusste, dass am nächsten Morgen neue Abenteuer auf sie warteten. Denn in der Welt der Neuronen gibt es immer etwas zu tun, immer neue Entdeckungen zu machen.

Fazit

Nias Geschichte zeigt uns, wie wunderbar und komplex unser Gehirn ist. Jedes Neuron, so klein es auch sein mag, spielt eine wichtige Rolle in unserem Gehirn. Durch die Erzählungen von Nia und ihren Freunden können wir die Geheimnisse unseres Geistes besser verstehen und die erstaunliche Schöpfung um uns herum schätzen. Sie lehrt uns, dass selbst in den kleinsten Dingen Großartiges verborgen sein kann.

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