Endlich kommt der Sommer wieder. Die zahlreichen Blumen blühen in den verschiedensten Farben, der Himmel strahlt in Blautönen, die Bäume erlangen ihre volle Pracht mit ihren unzähligen grünen Blättern – die Welt scheint bunter zu sein. Wusstest du aber, dass diese Farben nur eine Illusion sind? Wieso sehen wir sie dann trotzdem?
Farben werden für uns mithilfe von elektromagnetischer Strahlung erkennbar. Unser menschliches Auge kann nur einen kleinen Teil dieser Strahlung aufnehmen: das Licht.
Laut Albert Einstein ist das Licht eine durch kleine Stöße ausgesandte Welle. Dies ist für uns deshalb relevant, weil die Wellenlänge des Lichts mit etwa 400 bis 750 Nanometern kürzer als andere elektromagnetische Strahlungen ist, weshalb unsere Augen sie auch empfangen können. Je nachdem, wie lang die Lichtwelle ist, nehmen wir unterschiedliche Farben wahr.
Diese unterschiedlich langen Lichtwellen treffen zunächst durch unsere Pupille auf die Netzhaut. Auf dieser befinden sich Zapfen, die das Licht absorbieren.
Unser Auge besitzt drei verschiedene Arten von Zapfen mit jeweils unterschiedlichen Funktionen: die L-Zapfen sind langwellenlängen-sensitiv, sie nehmen – wie der Name schon sagt – die langen Wellen aus dem Rotbereich wahr; die M-Zapfen sind Mittelwellenlängen-sensitiv, sie sind für den Grünbereich zuständig; und schließlich die S-Zapfen, auch Kurzwellenlängen-sensitiv, die die kurzen Wellen des Blaubereiches wahrnehmen. Ob wir also Rot, Blau oder Grün sehen, hängt davon ab, welche Zapfen stimuliert werden, weshalb sie auch Rot-, Grün-, und Blauzapfen genannt werden.
Wenn die Wellenlänge kürzer als 450 Nanometer beträgt, wird die Farbe Blau wahrgenommen; bei langen Wellen mit über 600 Nanometern ist es die rote Farbe. Ein rotes Auto sieht für uns rot aus, weil der rote Lichtanteil im Gegensatz zum blauen und grünen, die absorbiert werden, reflektiert wird.
Es kann aber natürlich auch sein, dass mehrere Zapfen gleichzeitig stimuliert werden, sodass andere Farben wahrgenommen werden. Falls beispielsweise sowohl die S-Zapfen als auch die M-Zapfen für Blau und Grün stimuliert werden, wird die Farbe Türkis wahrgenommen.
Wenn die Ganglienzelle im Nervensystem die Signale der Zapfen empfängt und sie im Gehirn verrechnet werden, kann unser Hirn den Farbton deuten und somit bestimmen.
Zapfen werden also durch Lichtwellen angeregt und dieses Erregungsmuster wird vom Gehirn als Farbe interpretiert.
Es ist doch faszinierend, wie schnell unsere Augen und unser Gehirn funktionieren, sodass wir konstant so viele verschiedene Farben wahrnehmen können!