Das perfekte Wassergleichgewicht in unserem Körper
Lebewesen sind auf Wasser angewiesen, um ihr Leben aufrechtzuerhalten. Die meisten metabolischen Vorgänge in den Zellen können nur in einer wässrigen Umgebung stattfinden. Denn viele chemische Reaktionen treten nur auf, wenn ein Lösungsmittel vorhanden ist. In allen Lebewesen ist Wasser das ideale Lösungsmittel.
Der menschliche Körper besteht durchschnittlich zu 67 Prozent aus Wasser. Während im Zahnschmelz nur sehr wenig Wasser vorhanden ist, enthält das Gehirn eine große Menge Wasser. Das Zytoplasma, in dem die zellulären Prozesse ablaufen, die interzelluläre Flüssigkeit, die Gelenkflüssigkeit (Synovialflüssigkeit), die das Bewegen der Gelenke erleichtert, die Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit, die Pleura-Flüssigkeit, die die Bewegungen der Lunge und des Herzens erleichtert, die Flüssigkeit im Augapfel, die Flüssigkeit im Innenohr, die Flüssigkeit in der Cochlea und das Blut, das durch unsere Adern fließt, bestehen größtenteils aus Wasser.
Unser Schöpfer, der das Wasser ins Zentrum unseres Lebens gestellt hat, (Sure Al-Anbiya 21:30) hat spezielle Systeme und Mechanismen geschaffen, um den Wasserhaushalt in unserem Körper zu schützen. Diese Systeme sorgen für die Speicherung von Wasser, die Verhinderung von übermäßigem Wasserverlust sowie die Vermeidung und Beseitigung von übermäßigen Wasseransammlungen (Ödemen).
Starker Flüssigkeitsverlust ist für unseren Körper ebenso schädlich wie ein Überschuss an Flüssigkeit. Deshalb sind die perfekten Mechanismen, die dafür sorgen, dass der Wasserstand im richtigen Bereich bleibt, von lebenswichtiger Bedeutung.
Wasserverlust, ADH und Durstzentrum
Wenn unser Körper aufgrund von Durchfall oder übermäßigem Schwitzen Wasser verliert, verringert sich auch der Wassergehalt im Blutplasma. Der Rückgang des Wassers im Blut führt zu einer Erhöhung der Konzentration anderer Substanzen (Elektrolyte, Aminosäuren, Glukose usw.). Wenn das Blut, das durch den Kreislauf zum Hypothalamus gelangt, eine erhöhte Konzentration und einen erhöhten osmotischen Druck aufweist, werden die im Hypothalamus befindlichen Osmorezeptoren, die die Blutkonzentration wahrnehmen, stimuliert. Diese Rezeptoren stimulieren dann das Durstzentrum oberhalb des Sehnervs (supraoptische Kerne) im Gehirn und veranlassen die Freisetzung des antidiuretischen Hormons (ADH oder Vasopressin) aus dem hinteren Hypophysenlappen, das die Urinausscheidung hemmt.
Das Hormon Vasopressin sorgt dafür, dass wir nicht zu viel Urin produzieren, und hilft dabei, den Wasserverlust auszugleichen. Wenn wir Wasser verlieren, wird dieses Hormon aktiviert. In unseren Nieren gibt es kleine Röhren, durch die täglich 180 Liter Wasser gefiltert wird. Dort wird die Fähigkeit, Wasser zurück in den Körper zu bringen, verstärkt. Gleichzeitig hilft Vasopressin, bestimmte Elektrolyte auszuscheiden, um den Blutdruck zu senken. Wenn wir zu viel Wasser verlieren und unser Körper den Verlust nicht allein ausgleichen kann, sagt uns unser Gehirn, dass wir Durst haben, damit wir mehr trinken.
Wie können die ausgezeichneten Mechanismen zur Aufrechterhaltung des Wasserhaushalts und die Dichterezeptoren, die nur von einem großen Computer berechnet werden könnten, sich selbst regulieren? Wie erkennen Rezeptoren ohne Verstand und Wissen selbst geringfügige Dichteveränderungen? Wie werden sie von hormonellen Mechanismen aktiviert?
Regulierung des Wasser- und Blutdruckverlusts
Der Wasserverlust in unserem Körper wirkt sich zusammen mit der Dichte des Blutes auch auf den Blutdruck aus. Wenn das Blutvolumen abnimmt, sinkt auch der Blutdruck. Ein niedriger Blutdruck ist ebenso gefährlich wie ein hoher. Denn wenn der Blutdruck abnimmt, können die im Blutgefäß vorhandenen Substanzen, die die Gewebe benötigen, nicht zu den Zellen gelangen. Denn der Flüssigkeitsdruck im Gefäß spielt eine wichtige Rolle beim Transport der benötigten Substanzen von den Kapillaren zu den Zellen. Wenn die Flüssigkeitsmenge abnimmt, sinkt auch der Druck. Der Sauerstoff und die Nährstoffe, die die Gewebe benötigen, können nicht aus den Gefäßen austreten. Dies betrifft zuerst die Gehirnzellen. Die Gehirnzellen werden nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt und sind sauerstoffarm (Hypoxie). Wenn der Blutdruck weiter abfällt, kann dies zu einem Schock, Koma und sogar zum Tod führen. Hier greift das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System ein.
Eine wichtige Substanz, die im Herzen produziert wird
In unserem Körper kann sich aus verschiedenen Gründen (übermäßige Wasseraufnahme, Verlust von Bluteiweißen, Elektrolytbelastung usw.) überschüssiges Wasser ansammeln. Die Zunahme von Volumen und Druck im Blut regt unser Pumporgan, das Herz, an und fördert die Produktion einer speziellen Substanz namens Atriales Natriuretisches Peptid, das ins Blut abgegeben wird und so in die Nieren gelangt, wo es seine Wirkung entfaltet: Es erhöht die Ausscheidung von Wasser und Elektrolyten, was zu einer Normalisierung des Blutvolumens und -drucks führt. Darüber hinaus bindet das Atriale Natriuretische Peptid an Drucksensoren in den Blutgefäßen und fördert die Erweiterung der Blutgefäße, was die Senkung des Blutdrucks beschleunigt.
Was würde passieren, wenn es all diese Mechanismen nicht gäbe? Zum Beispiel könnten wir den Verlust von Wasser nicht bemerken, da wir die Elektrolyte im Wasser nicht ständig analysieren könnten und nicht wüssten, welche Substanz fehlt oder im Übermaß vorhanden ist. Da wir kein Durstgefühl hätten, würde unser Körper austrocknen. Übermäßiger Wasserverlust und fehlende Rückführung des verlorenen Wassers könnten zu Schock, Koma und sogar zum Tod führen. Wenn es keine Mechanismen gäbe, um überschüssige Flüssigkeit im Körper zu reduzieren, könnten Störungen im gesamten Kreislauf- und Verdauungssystem durch Wasseransammlungen und Ödeme auftreten.